Ein Rittergut auf dem Weg in die Zukunft

Innovationsakademie des Handwerks der Elberegion Meißen e.V. stellt die zukünftige Nutzung des Rittergutes vor

Es war die erste Mitgliederversammlung seit der Gründung des Vereins „Innovationsakademie des Handwerks in der Elberegion Meißen e.V.“ zu der der Vorsitzende Jens-Torsten Jacob am 28. Juni 2023 die Mitglieder eingeladen hatte. Neben den Berichten der Vorstandsmitglieder, stand die Entlastung des Vorstandes sowie die Haushaltsplanung für das neue Geschäftsjahr auf der Tagesordnung. Fasst man die einzelnen Berichte der Vorstandsmitglieder in wenigen Worten zusammen, so ist daraus zu entnehmen, dass das erste Jahr des Vereins bereits zahlreiche Erfolge verzeichnen konnte. Neben Zuwachs auf insgesamt 35 Mitglieder, wurden im Rahmen des WIR-Projektes einige neue Vorhaben angeschoben beziehungsweise Teilprojekte erfolgreich abgeschlossen, sodass darauf aufgebaut werden kann. Mühselig hingegen gestaltet sich das Warten auf die Genehmigungen der Projektfortschreibungen von Seiten des Bundes, doch auch diese treffen nach und nach ein.

Geschichte trifft Zukunftsvisionen

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung erfolgte der öffentliche Teil der Veranstaltung im ehemaligen Rittergut Riesa/Gröba, zudem zahlreiche Unterstützer des Vereins und Interessenten des Gesamtprojektes erschienen. Die Jugendlichen der Sächsischen Jugendbauhütte am Standort Riesa hatten sich bereits seit mehreren Monaten der Recherche nach der Geschichte des historischen Gebäudes verschrieben. Nun sollten die Ergebnisse dem Teilnehmerkreis präsentiert werden. Eine spannende und mit zahlreichen, bisher nicht Jedem bekannten, Fakten unterlegte Präsentation brachte Staunen in die Gesichter. So diente das Gebäude seit ca. 1936 als Werkstatt, Lager und auch Umspannwerk des „EV Gröba“. Umso wertvoller war es, nach dem Vortrag, einmal selbst durch die Gänge und Räume des ehemaligen Rittergutes zu gehen. Thomas Margenberg und Holger Mucke führten die zahlreichen interessierten Gäste durch das Gebäude und zeigten auf, wie gut, das von außen marode anmutende Gebäude, doch noch erhalten ist. Ziel der Kreishandwerkerschaft Region Meißen sowie der Projektpartner der Innovationsakademie der Elberegion Meißen ist es, das Gebäude wieder herzurichten und zu beleben. Gemeinsam mit Forschungseinrichtungen aus Leipzig und Dresden sowie der Staatlichen Studienakademie Riesa und die politische Unterstützung durch Ministerpräsident Michael Kretschmer, soll dieses Langzeitprojekt umgesetzt werden. Fundierte Nutzungspläne wurden bereits mit den zahlreichen Fördermittelanträgen entworfen und niedergeschrieben. So soll die Jugendbauhütte und die Offene Werkstatt Riesa langfristig von der Langen Straße in das Rittergut umziehen und mit den Handwerker-AG´s sowie Feriencamps für Schülerinnen und Schüler zum Leben erweckt werden. Ebenfalls sollen die Prozesswerkstatt, sowie die Robotik-Werkstatt für das Handwerk, im Rahmen des WIR-Projektes, hier ansässig werden. Auch die Dachziegelsammlung der Dachdeckerinnung Meißen und ein Bergelager, dass vom Landesamt für Denkmalpflege zur Einlagerung denkmalgeschützter Elemente unterstützt wird, sollen hier einen geeigneten Platz finden. Eine Zusammenarbeit zwischen der Kreishandwerkerschaft Landkreis Meißen und der Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Riesa ist in der Planung. Der Gebäudekomplex soll als Reallabor und Forschungsplattform für die Studenten der Studienakademie dienen. Hierzu soll die Sanierung des „Ritterguts Riesa“ ein etwa 100 Jahre altes Industriedenkmal, ein zukunftsorientiertes energetisches Nutzungskonzept bekommen. Es soll ein Modellvorhaben mit neusten wissenschaftlichen und technologischen Erkenntnissen in der Gebäudetechnik werden. Die dann sehr praxisnahen Ergebnisse können von der Handwerkerschaft für Aus- und Fortbildungsmaßnahmen genutzt werden.

Unterstützung von Seiten der Politik

Für all diese Vorhaben braucht es weiterhin die Unterstützung aus der Politik und so stehen sowohl der Verein als auch die Projektbeteiligten im engen Austausch mit der sächsischen Regierung. Bereits im Herbst gibt es erneute Gespräche mit verschiedenen Ministerien in Dresden zum weiteren Fortgang am Rittergut. Es bleibt zu hoffen, dass in das ehemalige Rittergut schon bald wieder aktives Leben einzieht und dies zu einem Anlaufpunkt für Handwerk und deren Unterstützer wird.

 

Text: Diana Kammer & Fotos: KHS Region Meißen