Im WIR!-Projekt ist auch die Verortung der “Innovationsakademie des Handwerks” geplant. Das Objekt eignet sich aufgrund seiner Lage im Projektgebiet, aber auch in der Stadt Riesa selbst als zentraler Ort der „Innovationsakademie des Handwerks“. Gleichzeitig stellt es ein Referenzbau für ein Zukunftslabor für innovatives Forschen, Wohnen, Arbeiten und Lernen in Rufweite der Studienakademie Riesa dar. Eine Mischnutzung mit unterschiedlichen Mieter- und Eigentumsstrukturen ist denkbar und im Hinblick auf die Größe des Objekts sinnvoll. Ein Nutzungskonzept wurde durch alle Beteiligten unter Moderation durch das KREATIVES SACHSEN ausgearbeitet. Demnach bietet das Rittergut ein hohes Potenzial sich als Arbeitsraum und Treffpunkt in Riesa für Handwerk, Kreativschaffende und Bildung zu etablieren.

Mit der Verortung der Innovationsakademie im Objekt auf der Rittergutstraße soll ein Fenster in die Zukunft des Handwerks in der Elberegion aufgestoßen werden. Innerhalb des Ritterguts ist geplant neben Büro- und Veranstaltungsflächen vier Innovationswerkstätten des Handwerks etabliert: Prozess-Werktstatt, Werkstatt für Robotik im Denkmal, Kommunikationswerkstatt und Startup-Werkstatt. In Dialogformaten des Projektes, in der Akteure des Handwerks und Experten aus den Bereichen Architektur, Design usw. beteiligt sind, sollen Innovationen entstehen, die am Rittergut geplant und umgesetzt werden, sowie möglichst umfassend auf das gesamte Projektgebiet mittelfristig adaptiert werden können. Hierzu ist ein allumfassendes Netzwerk am Entstehen.

Das Objekt Rittergutstraße 1 befindet sich zwischen dem Gelände der Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Riesa und dem Stadtteil Gröba. Erbaut wurden die Gebäude 1910 als “Rittergutsneubau für die Baumwollspinnerei Riesa AG, Rittergut Gröba bei Riesa” von Architekt Martin Hammitzsch, der auch den Entwurf der bekannten Tabakfabrik “Yenidze” in Dresden verantwortete. Das Riesaer Ensemble besteht aus einem ehemaligen Wohngebäude für die Angestellten und zwei Produktionsgebäuden, die Maschinen und Werkstätten beherbergt haben. Der Gebäudekomplex steht derzeit leer, ist aber aufgrund regelmäßiger Wartungs- und Reparaturarbeiten in einem verhältnismäßig guten Zustand.

In der Offene Werkstatt dient finden vor allem Aktivitäten der Berufsorientierung statt. Sie bietet Schülern und Jugendlichen die Möglichkeit sich in verschiedenen Gewerken auszuprobieren. Ein diverses Angebot von Feriencamps über Hackathons und Handwerker-AGs findet auf den insgesamt 965 m² der Einrichtung ausreichend Platz sich zu entfalten. Neben Werkbänken und Werkzeugen bietet die Offene Werkstatt durch engagierte Partner auch know-how und Material um verschiedene Handwerksberufe kennenzulernen und sich mit dem echten Handwerksmeister auszutauschen.

Autor: D. Kammer / J.-T. Jacob