ZEHN MAL ZUKUNFTSWEISENDE IDEEN

„Besser Machen! IdeenJam für das Handwerk von morgen in der Elberegion Meißen“ fand seinen feierlichen Abschluss

Wie kann das Handwerk künftig attraktiver werden, um den Herausforderungen lösungsorientiert zu begegnen? Im Rahmen der Abschlussveranstaltung „ZEHN MAL ZUKUNFT“ wurden Lösungsansätze einem breiten Publikum mit Gästen aus der Kreativwirtschaft, des Handwerks, der regionalen Wirtschaft, Regional- sowie Landespolitik vorgestellt. Nach einem Grußwort durch die Bürgermeisterin der Stadt Riesa, Kerstin Köhler, erwartete das Publikum insgesamt neun Pitches. Eine Fachjury bewertete die vorgestellten Konzepte und wählte drei Finalisten mit den interessantesten Beiträgen aus. Das Publikum konnte darüber hinaus, für eine aus ihrer Sicht beste Idee, einen Publikumspreis vergeben. Gesponsert wurden die Preisgelder der Gewinner durch die Sparkasse Meißen sowie dem Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e. V.

Die Preisträger in der Übersicht:

1.Platz (3.000 Euro)

Martin Kolitsch & Florian Swoboda, Stadtteilliebe Dresden GmbH
Idee „Arbeitgeberwerkstatt“

Die Arbeitgeberwerkstatt (Neudeutsch ein Employer Branding Canvas) kombiniert verschiedene Perspektiven der Arbeitgebermarke mit der übersichtlichen, visuellen Darstellung eines Canvas (eines Posters). Dadurch können Entscheider in Handwerksbetrieben alle wichtigen Informationen auf einen Blick darstellen, Synergien erkennen und Schwachstellen identifizieren. In einem anschließenden Prozess mit regelmäßigen Abstimmungsrunden werden dann aus der Arbeitgeberwerkstatt (einem Workshop) abgeleitete Handlungsempfehlungen bearbeitet und gemeinsam umgesetzt.

2. Platz (2.000 Euro)

Ivo Zibulla, Ungestalt GbR
Idee „7-Herzen-Angebot für Azubis“

Die Ideen hat zum Ziel eine zeitgemäße Unternehmenskultur & Arbeitshierarchie innerhalb des Handwerksunternehmens zu entwickeln. Das sogenannten Manifest sind konkrete Handlungsempfehlungen, die von Chefs für Chefs entwickelt wurden. Ziel ist es Azubis von Beginn an mit einzubinden, Mitsprache und Mitbestimmung zu zugestehen, Verantwortung abzugeben und Kompetenzen der Azubis zu fördern, um diese direkt für den Betrieb zu nutzen. Der Betrieb kommt somit fast kostenneutral an umsetzbare Handlungsempfehlungen der künftigen Generation.

3. Platz (1.000 Euro)
Swana Sobottka, Ungestalt GbR 

Idee „Tik Tok für Handwerksbetriebe“

TikTok Accounts mit individueller Content Strategie für Handwerksbetriebe zu starten, um die Zielgruppe dort zu erreichen, wo sie sich tummelt, ist der Kern der Idee. Große Betriebe betreiben eigenen Account, kleinere Betriebe schließen sich innungsweise zu einem Shared Account zusammen. Tendenziell sollten die bestehenden Azubis in den Betrieben mit dieser Aufgabe betraut werden und dafür ein Stundenkontingent bereitgestellt bekommen. Basis dieses Schritts Richtung TikTok ist ein von Expert erstellter Leitfaden „TikTok für Handwerksbetriebe: Strategie How-To“, mit dem sich jeder Betrieb selbstständig auseinandersetzt, an die Hand genommen wird und für sich eine Content Strategie entwirft.

Publikumspreis

Team Franziska Wander, Torsten Schaumburg und Jessica Sauter, Ungestalt GbR
Idee „Hand-on-Truck – Die fahrende Handwerksarena“. 

Der mobile „Hands-on-Truck – Die fahrende Handwerksarena“ kommt an alle Schulen und bietet Jugendlichen im Orientierungsalter (8./9. Klasse) ein Erlebnis, das in den Köpfen potenzieller Handwerker von morgen bleibt. Präsentiert werden bis zu 8 interaktive Spielstationen und Infobereiche. In kleinen Gruppen löst man spielerisch, knifflige handwerkliche Herausforderungen.

Neben den prämierten Ideen stellen alle weiteren vorgestellten Ideen ein enormes Potential für die Herausforderungen des Handwerks der Elberegion Meißen da. Jens Torsten Jacob, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Region Meißen lädt alle kreativen Ideengeber von Zehn mal Zukunft! ein, diese innovativen Ansätze weiter zu verfolgen und Anknüpfungspunkte für konkrete Umsetzungen zu finden.

HINTERGRUND:

Seit Ende November wurden im Rahmen des Kreativwettbewerbs „BESSER MACHEN!IdeenJam für das Handwerk von morgen in der Elberegion Meißen“, zu dem der Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e. V. „KREATIVES SACHSEN“ in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft der Region Meißen sowie der Staatlichen Studienakademie Riesa aufgerufen hatte, gesucht. Erste Konzepte, kreative Ideen und Lösungen für ein zukunftsfähiges Handwerk wurden zeitnah von Vertreter der Kultur- und Kreativwirtschaft aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eingereicht. Die zehn besten Ideen wurden in einem kostenfreien eintägigen Workshop „IdeenCamp: Teste das Konzept“ gemeinsam mit dem Handwerk am 1. April 2022 in der Offenen Werkstatt in Riesa zu konkreten Projekten weiterentwickelt. Ziel war es, gemeinsam die bestmöglichen Lösungen für die Herausforderungen für das Handwerk zu erarbeiten. Die Entwürfe der Workshops wurden bis zur Abschlussveranstaltung „ZEHN MAL ZUKUNFT!“ geschärft und final überarbeitet.

Fachjury:

  • Marcus Kahlfeld, Sparkasse Meißen
  • Rico Hartenberger, SMWA-Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Referent Handwerk
  • Peter Liebe, Kreishandwerksmeister der Region Meißen & Bäckermeister der Bäckerei – Konditorei Liebe
  • Thomas Möbius, Obermeister der Bauinnung Riesa Großenhain & Inhaber TSM Bau GmbH
  • Robert Mühlberg, Obermeister der Tischlerinnung Meißen-Riesa-Großenhain & Inhaber Mühlberg Bau- und Möbeltischlerei
  • Josephine Hage, Stellv. Leiterin Innovation / Internationales – KREATIVES SACHSEN
  • Sabine Fekete, Industrie- und Produktdesignerin & Gründerin MARXMAID GbR
  • Marco Branig, WIR! Projektbeirat & Geschäftsführer Saxn-Media GmbH

Text: Diana Kammer (inno-handwerk.de), Steffi Auffenbauer (KREATIVES SACHSEN)

Fotos: PRpetuum.de im Auftrag des BMBF

(Bild1: Die Preisträger des „Besser Machen! IdeenJam für das Handwerk von morgen in der Elberegion Meißen“

Bild2: Martin Kolitsch überzeugte die Fachjury mit dem Beitrag “Arbeitgeberwerkstatt”

Bild3: Ana Streng mit der Idee eines “Residence Programms” für ein zukunftsfähiges Handwerk)

Ana Streng mit der Idee eines “Residence Programms” für ein zukunftsfähiges Handwerk
Martin Kolitsch überzeugte die Fachjury mit dem Beitrag “Arbeitgeberwerkstatt”
Die Preisträger des Besser Machen! IdeenJam für das Handwerk von morgen in der Elberegion Meißen